Start / AktuellesInfothekInternKontakteSuchen 
Start / Aktuelles
Schombergs Welt
Ausgaben 1-20
Ausgaben 21-40
Ausgaben 41-60
Ausgaben 61-80
Ausgaben 81-100
Ausgaben 101-120
Ausgaben 121-140
Mein WM-Tagebuch
Ausgaben 141-160
Ausgaben 161-180
Ausgaben 181-200
Ausgaben 201-220
Ausgabe 201
Ausgabe 202
Ausgabe 203
Ausgabe 204
Ausgabe 205
Ausgabe 206
Ausgabe 207
Ausgabe 208
Ausgabe 209
Ausgabe 210
Ausgabe 211
Ausgabe 212
Ausgabe 213
Ausgabe 214
Ausgabe 215
Ausgabe 216
Ausgabe 217
Ausgabe 218
Ausgabe 219
Ausgabe 220
Ausgaben 221-240
Ausgaben 241-260
Ausgaben 261-280
Ausgaben 281-300
Ausgaben 301-320
Ausgaben 321-340
Ausgaben 341-360
Ausgaben 361-380
Ausgaben 381-400
Ausgaben 401-420
Ausgaben 421-440
Ausgabe 441
Ausgabe 442
Ausgabe 443
Ausgabe 444
Ausgabe 445
Ausgabe 446
Ausgabe 447
Ausgabe 448
Ausgabe 449
Ausgabe 450
Ausgabe 451
Ausgabe 452
Ausgabe 453
Semesterprogramm
Fotogalerie
Neuigkeiten
Impressum
Datenschutzerklärung
Infothek
Intern
Kontakte
Suchen

Hallo Wien! (Projekt: Die Weltwirtschaftskrise aussitzen! Den Fernseher -schalten)



Zierkürbis an Telefonnotiz ("Kommunikationsmauer"). Massenspeicher 2007.


Verdammte Wirtschaftskrise, die macht einen noch ganz kirre im Kopf! Am Morgen des 10.10.2008 stelle ich vor dem Rasieren um 6.30 Uhr das Frühstücksfernsehen an und denke: Jetzt ist es soweit, das Ende ist nahe: Jetzt äußert sich schon Hademar Bankhofer zur Sicherheit der Geldanlagen. Und die Sache mit Island - was soll denn das!?!

 

Was ist das eigentlich für eine Welt... in der Russland Island 4 Milliarden Euro pumpen muss, damit die nicht Chapter Elfe anmelden müssen? Seit wann haben die überhaupt Investmentbanking auf Island? Haben das die Trolle überhaupt authorisiert? Ernsthaft: Ich* Als Beobachter krieg' ich zunehmend die Krise, von möglichen persönlichen Auswirkungen = einem potentiellen Arbeitsplatzverlust gar nicht sprechend: Die Gewinne, um es mal griffig zu formulieren, werden privatisiert, die Verluste verstaatlicht - das ist doch alles FALSCH!!! „Falsch wie Lachen beim Sex!" (FJ Wagner). Während mir das so durch den Kopf geht, lese ich den Namen des Experten: Wolfgang Büser. Nicht Bankhofer. Es kann also doch alles glimpflich ausgehen. Puuuuh!

 

Teile dieser Kolumne sind übrigens wieder auf der BleiBeere entstanden, da der ursprünglich verfolgte Plan, es in Ruhe und Muße auf den Zugfahrten nach Frankfurt zu erstellen, mal wieder hochdilletantisch durch die Bahn ("Leider wurde der ICE René Weller nur mit einem Zugteil bereit gestellt", man bittet mich um Entschuldigung und Verständnis und dankt für mein Entgegenkommen") vereitelt wurde. Im Stehen auf Fahrstuhldichte ist sehr unkomfortabel etwas in den Laptop tippen.

 

Schon wieder fehlt der halbe Zug, der hessische Zugbegleiter jedoch flippt ob der Unmutsbekundungen völlig aus ("Das ist doch Käse, das wir immer nur Murks machen, in 2 von 100 fehlt mal so 'n Ding."). Rasch hat er zehn erregte Dialogpartner.

 

Wenn das zur Buchmesse in Frankfurt auch so ist, dann gibt es Szenen des Grauens... und dann werde ich mich mal von meiner unerquickten Seite zeigen... hochunerquickt! [Vorgriff auf ICE-Gedanken IV: Es war so!]

Wir brauchen einfach ein neues Haftungsrecht! Da kommt punktuell die – moderne - katholische Soziallehre plus Altes Testament in mir hoch: Die Vollzocker müssen mit Haut und Haaren dafür haften! Wenn Otto Dosenbier oder Josef Klempnerowski mit einem BillyBack oder 'ner Imbissbude pleite geht, ist er am Arsch geliefert! Und die Schnösels - Neid völlig ausgeklammert - verlieren einfach Ihren Job, bleiben zwei Monate in Deckung und heuern dann bei 'ner überlebenden Truppe an. Wenn die Jungens sich verzocken, dann sollen sie sieben Jahre die Schulden bedienen und bis zum Existenzminimum runtergekürzt werden. Ach – und in den entehrenden SPD-Verruf sollen sie kommen. Gegen diese Mentalität ist ja sogar Borussia Mönchengladbach super und pure Kontinuität!!!!

 

Und ganz klasse sind auch deutsche Unternehmen, die nun ALLES an vergangener Mißwirtschaft (keine Namen!) mit der Bankenkrise erklären sowie Aktien- und Umsatzrückgang, da doch ein jeder…

 

JEDER

 

JEDER

 

JEDER

 

weiß, dass sie einfach groteske wirtschaftliche Entscheidungen trafen und dafür nun büßen - ungeachtet der wirtschaftlichen Großwetterlage! Manchmal ist es nicht einfach, als Verein für "Soziale Marktwirtschaft" zu sein! Ich kann mich nur wiederholen: So viele Bierjungen kann man sich gar nicht reinziehen, wie man da speien möchte. Aber ich bin nicht so verbittert wie andere und würde den Euro in den Pappbecher verweigern. Gottseidank rettet demnächst Horst Seehofer die Welt. Oder Götz Alsmann. Dazu mehr in einer der nächsten Ausgaben, ich darf den nicht vorhandenen roten Faden keinesfalls verlieren!

 

Der Wagner vom Montag ist wieder ein Meilenstein. Er handelt den Auftritt von Reich-Ranicki ab. Wie CAFH so richtig schrieb: „Grandios Futter, für zukünftige Dissertationen.“ In der tags darauf erscheinenden Frankfurter Sonntagszeitung wird MRR wie folgt zitiert: "Ich interessiere mich nicht für die Buchmesse", sagt Herr Reich-Ranicki. "Ich interessiere mich für Literatur. Die Buchmesse ist eine Verkaufsveranstaltung. Das können Sie so schreiben." Mittlerweile glaube nicht nur ich, dass er seit Jahren kein Buch mehr gelesen hat! Reich-Ranicki hatte einen netten Auftritt am Wochenende, aber lesen - lesen hält er doch seit Jahren für ein völlig überschätztes Konzept. ;-)

Schreiben, Write-only - das ist doch sein Metier. So etwas könnte mir nicht passieren. Aber den Auftritt hat unnachahmlich, wieder einmal, und wunderschön, Sportsfreund & Geistigegetränkeromantiker FJ Wagner in seinem Brief auf den richtigen Nenner gebracht:

 

"Aber er sagt euch, dass Ihr dumm seid, doofes Fernsehen macht und er es nicht mehr erträgt.". Dieses Fernsehen macht Wagner so kirre, dass er aus der Kneipe gar nicht mehr nach Hause will. Zwei Wochen Wagnerpause - ein fast so hartes Brot wie Fernzügenutzung.

 

Zurück zum titelgebenden Thema: Dieses Rettungspaket beruhigt mich ein klein bisschen und macht mich doch gleichermaßen hochwütend! Da verzocken sich diese überheblichen Richie-Rich-Kids im Casino und kommen dann heulend zu Vater und Mutter Staat gerannt, um neues Geld für's neue Spiel - und sei's nur der einarmige Bandit unter Elternaufsicht - zu bekommen. Wenn die das neue Geld auch wieder verbrennen, dann sollte man die Schuldigen unmittelbar dem Sowjet in Neu-Wiesbaden überstellen. Auch MRR hat eigentlich doch nur einen Sturm im Wasserglas entfacht, eine Mischung aus Recht haben und Eitelkeit, und natürlich eine Reaktion auf die folternahe Zumutung, ihm zwei Stunden Wesen wie Guido Cantz, Atze Schröder und so zuzumuten. Und DSDS als beste Schau auszuzeichnen. Das eigentlich Großartige an der ganzen MRR-Geschichte ist der Umstand, dass sich endlich Elke Heidenreich demaskiert hat!

 

Ich hielt sie ja ohnehin nicht mehr für satisfaktionsfähig – doch die Sache liegt noch ärger! Und, mit welchem Wort beginnt der Artikel: *"Ich". Wie schreibt das ZAG so treffend: „Sie ist sogar nicht mehr parodiefähig, denn dies macht sie ja selbst...“ Einfach widerlich, diese Trittbrett-Eklat-ler! Bei aller notwendigen Diskussion über die „Qualität“ im Fernsehen. Oder anders formuliert: Frau Heidenreich ist ungefähr so satisfaktionsfähig wie Nutellakevin!

 

Am Montagabend im Stadtgarten eine spannende Tätowierung gesehen, anläßlich der Wirtschaftslage? "'down is the new up'."

Und, es war ja nicht alles schlecht, damals bei der Bahn. Beispielsweise der bemerkenswerte Tabubruch in der Lounge in Frankfurt am Main: Dadurch, dass das erste & letzte Tabu gebrochen wurde – Alkoholverbot - und in der DB-Lounge - trotz Aufklebers "Wir setzen uns für einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol ein" - mittlerweile Gratis-Biermixgetränke erhältlich sind, jaaaaaaaaaaaaa graaaaaaaatiiiiiiiis, können die BUCHMENSCHEN vom 15.-19.10.2008 wenigstens auch außerhalb der Abendveranstaltungen den PEGEL halten. ;-)) Ja, jetzt sind es noch Biermischgetränke, noch zwei Wochen und sie haben Vollbier. Für Vollakademiker. Dann Wein, was Jürgen Dollasse auf den Plan rufen könnte („Später aber werden gleich zwei Weine entschieden zu warm serviert, sie schmecken überdies flach und alkoholisch.“) Und dann Jägermeister. Wenn Island Investmentbanking spielt, könnten wir Ende Oktober ja auch Helloween in Deutschland feiern. Eigentlich bleibt einem nur noch die Wahl, Jägermeister zu trinken oder Adorno zu lesen. Oder die Emigration. Eigentlich bleibt nur eine Wirtschaftsflucht. In ein gesundes Land, in dem die politischen Verhältnisse klar (schwarz-rot in alle Ewigkeit!) und die Wirtschaft prosperierend ist:

 

Tu felix Austria! So, isch bin dannens fott nach Graz, Euer Schomberg.