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Schotterwege sind Gift für meine Herrenhalbschuhe.



Im Edeka um die Ecke ein neue In-Getränk für urbane Hipster gefunden, "Kräuterfreund"... ein Name, ein Programm. Ob diesem Erfrischungsgetränk eine ähnliche Karriere in New York beschert sein wird wie Jägermeister?




... und eigentlich habe ich ja durchaus Verständnis für die ver.di-Forderungen und lasse mich ganz gerne in der Mittagspause einmal gewerkschaftsnah ablichten.... aber diese ganzen Streiks im ÖPNV - samt Ansprache von der Seite - sorgen dafür, das ich mich auch einmal meinungsstark mit den Spielern austauschen muss....


Regen auch. Und Streiks.

 

Oder anders gesagt: "DATT IS NISCH ISCH, WIE ISCH JEZZ BIN!!!" (Willi Herren). Unser Rimbaud, unser Jacques Lacan, weist mir am Warnstreiktag den Weg. Hihi. Auch mal verbal 5 gerade sein lassen. Der Videotext, SPON, die taz, die FAS, sie alle rufen: Die pucci.ni-Truppe streikt und die GDL macht wohl auch noch mit. Und Dienstagmorgen gab es dann die Aufführung "Bella Germania... oder: Don't mess with Bizzarobeu!"

 

Schon wieder Streik. Rhenoitalienische Verhältnisse. Langsam nervt's echt. Da ist mir schon am Morgen die Hutschnur geplatzt. Das schlägt doch dem Fass den Boden aus. Ich habe mir wirklich gedacht: Deutschland, eiderdaus, was ist das für ein Saftladen! Voller Tunichtgute und Tagediebe. Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt. Und die brauchen einfach Kundenreaktionen, denn was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr! Nach 15-minütigem Fußmarsch, ich kam mir mit meiner schweren Laptoptasche eh schon vor wie'n Idötzchen mit Hüftschaden und war dementsprechend geladen, ja da bin ich in K-Deutz auch noch in 'ne Kundgebung der pucci.ni-Jungs reingelaufen... die sollen ja mehr Geld bekommen, aber mich sonst in Ruhe lassen; ich lass' sie streiken, sie sollen mich dann nicht ansprechen!

 

Seit Herbst 2007 fühle ich mich ungut oft berührt von den Arbeitskampfmaßnahmen.... ich dachte mir so, wenn die GDL-Mutanten am Montag streiken, werde ich den "Herren" Schell & Mehdohrn mal 'ne pointierte e-mail schicken... Die machen mich alle pabsten! Ich war also durchaus auf Krawall gebürstet, als ich mit meinem viel zu schweren Marschgepäck op de Düx aufschlug. Und konnte wenigstens noch einen, seine Solidarität überbekundenden Müllwerkerlümmel verwirren.

 

Ich hatte nicht das Glück der FAS-Wirtschaftskolumnistin, auf Amüsantes zu treffen, keine Kindergärtnerinnen, (...) "mit Coffee-to-go-Bechern gewappnet, warteten sie an der nächsten Straßenecke darauf, die Streikpflicht abzusitzen, um sich dann wieder unauffällig nach Hause verdrücken zu können. Die Engagierten unter ihnen benahmen sich so, wie es Frauen normalerweise beim Junggesellenabschied ihrer besten Freundin tun." Es ist halt wie immer: "Die Hölle, das sind die anderen." (JP Sartre)

 

Da soll der ver.di-Provocateur - Achtung, es folgt das von mir alleinverantwortlich nur zu gerne bediente Stumpfkonservativenklischee - beim abendlichen Pistolenmagazingucken noch lange drüber nachdenken oder direkt nach Hessen auswandern; ein Land, in dem Arbeitsplätze in Zukunft eh nur noch im öffentlichen Sektor geschaffen werden. Ich gehe also durch die Deutzer Bahnhofshalle, da tritt ein Mann in Orange auf mich zu, er scheint kein Hare-Krishna zu sein und sagt deeskalierend:

 

"He Anzugträger, da guckste doof, wa? Wir streiken."

 

Er reduziert mich in all' meiner Pracht, meiner Schönheit, Grandezza, Esprit, aber auch Intelligenz, auf ein Stück Stoff. Und meine Bescheidenheit habe ich noch außen vor gelassen... Obacht! Auf so 'ne Ansprache habe ich nur gewartet, denn don't mess with Bizarrobeu!

 

So spricht mich der Müllwerkerlümmel also an, reduziert mich auch auf's Klischee in all meiner Vielfalt, die rote pucci.ni-Fahne in der Hand, grinst dabei breit.

 

Ich antworte, obwohl ich mich auch um 200-Phon-Fußballauswärtsvokabular hätte bemühen können, zackig, laut & vernehmlich und ihn abfällig musternd:

 

"Wäre mir gar nicht aufgefallen. Heda, Stallbursche, keine ungebührliche Ansprache und flux an die Arbeit, sonst lässt unser Kanzler Adenauer ein paar MG-Nester aufstellen und dann haste' den Salat... dann gibt es nie mehr Brot für die vielköpfige Kinderschar!"

 

Er guckte, na sagen wir mal, etwas befremdet, sein Mund machte so Bewegungen, wie wenn man eine Forelle aus dem Wasser nimmt und auf dem Hammerbrett hat, kurz bevor man sie mit nem Knüppel erledigt. Ich verblüffte ihn durch Dada-Meinungsstärke.

 

Mich hernach wahrhaft gut gefühlt. Lag vermutlich daran, dass der ICE fuhr und der Zugchef "Raiko Heinzelmann" hieß. So habe ich es zumindest verstanden. Und nach anderthalb Stunden (ggggggggrrrrrr, arghhh!) im Düsseldorfer Office gewesen. Und wieder einmal ist nicht nur das Rheinland lahmgelegt! In der DB-Lounge in Frankfurt / Main per Zufall an "Geheimdokumente" gelangt. Jemand hatte seine Aufzeichnungen liegen lassen. Hoffentlich gelangen die nicht in die falschen Hände.

 

Also. Ich habe nichts gegen Gewerkschaften, aber muss ich mich dann auch noch so von der Seite ansprechen lassen??? Samstag wurde es dann noch einmal bizarr, aber von außen an mich rangetragen; so circa 30 Ultras von Fortuna Köln (hiesiger Verbandsligist) ziehen am Samstag (gg. 14.00 Uhr) durch Kalk, ausgestattet mit Transparenten, Doppelhaltern und Bengalos.

 

Eine ältere Frau neben mir tippt mich an, sagt: "Sind das Streikposten?"

 

"Bitte?"

 

"Na, Öffentlicher Dienst! ver.di und so."

 

"Nee, das sind Fußballfans."

 

"Igittigitt!"

 

Während also alle an diesem Montag befreit aufatmen, bin ich mal wieder Pendlermindermeinung und verbrachte 45 Minuten debil und ohne Infos am Düsseldorfer Hauptbahnhof. Es fahren keine S-Bahnen und Taxen sind auch keine zu bekommen!! Trampen keine Lösung, sondern Geduld. Geduld. Die Höchststrafe für mich.

 

So, ich trink jetz' ma' 'n Malzbier, ich ja völlig unterzuckert, Euer Schomberg...