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The Return of the Dangerseeker! (Version 2.00.7)

 

In Ausgabe 108 sass ich vor dem Rechner und musste verträumt an den Dangerseeker aus der populären Literaturverfilmung "Kentucky Fried Movie" denken. Ich stellte mir vor, wie wohl moderne Mutproben, wie wohl die Erben des Dangerseekers, die neunzehn bekannten Superhelden der Antibürgerlichkeit, aussehen könnten. Meine Überlegungen notierte ich. Und da ich mich auf den Kalker Kaffee IV - bis auf einen Text - so gut wie gar nicht vorbereitete, überarbeitete ich die damalige Kolumne. Hier also „die modernen Gefahr[en]sucher“:

 

1) Mr. Partikel gen. „Die Lunge“

Als völlig durchgeknalllter Desperado im Rein(st)raum erstmal eine schöne Zigarette durchziehen. Als heranwachsender Superheld auch als „U-Haft-Boy“, bekannt, der in den Flughäfen der Welt schon am Gepäckband ein Cohiba paffte, Sicherheitskräfte geflissentlich ignorierte und in 20 Verkehrssprachen „Rauchverbot ist Protofaschismus!“ sagen konnte..

 

2) Doktor Hartz

Mit dem "I-support-Hartz-IV"-T-Shirt einen ausgedehnten Ausflug durch die Neuen Bundesländer und Gelsenkirchen unternehmen. Dann versuchen in Frankfurt im „Gleis 25“ mit American Express zu bezahlen. In letzter Zeit häufiger im Kleinkriminellenumfeld aktiv.

 

3) The Lovemaschine

Eine neue Flamme anrufen und mit den Worten "Du, ich muss gleich noch mit den Jungs zum Stiefelsaufen in's 'Klabautermann'. So gegen 02.00 oder 03.00 Uhr komm' ich vorbei und wir machen uns 'n gemütlichen Abend!" pure Romantik avisieren.

 

4) Suicidal Fussgänger II

In Kalk auf der Hauptstrasse - ohne auf Fahrradfahrer zu achten - Extremsidewalking plus Guck-in-die-Lufting betreiben! Ab und an die Strasse queren und meinungsstark gegenüber Autofahrern auftreten. Die ein oder andere Jugendgruppe bewusst anrempeln und sich dann lautstark beschweren („Passt auf Ihr W****r!“).

 

5) The Extreme-Willemsenlistener

Sich die "Deutschlandreise" (gebunden!) von Roger Willemsen kaufen, es von einem Zeitzeugen Guido Knopps aufsprechen lassen und dieses Hörbuch viermal hintereinander hören - ohne die Beigabe von Morphium! Danach automatisches Schreiben und das Exzerpt mit Videokamera und Stativ aufnehmen und hernach auf You-Tube hochladen.

 

6) Der Quit-Life-fast-Supporter

Eingenäht in ein Mönchengladbach/AS Rom/Schalke/Celtic Glasgow/Westham-Trikot mal richtig deftig im gegnerischen Fanblock vom 1.FC Köln/Lazio/Dortmund/Glasgow Rangers/Millwall rumpöbeln. Dazu unfreundliches über die Mutter des Trainers absondern. Oder die des Stadion-Gegenüber.

 

7) Increasing Platitüdenboy

Auf einer Dichterlesung mit Peter Handke und Elfriede Jelinek folgendes zum Besten geben: "Die da oben machen ja doch was sie wollen!" "Wenn Wahlen was ändern würden, wären sie eh verboten!" "Die Kleinen hängt man und die Grossen lässt man laufen!" "Die Politiker stecken sich ja eh die Taschen voll!""Denen da oben muss es mal einer zeigen!" "Nach der Wahl ist vor der Wahl!". Dies mit verve als Interpretation des aktuellsten Bühnenstückes verkaufen!

 

8) Der Schnipp-Schnapp-Sucher

Im Marburger Havanna 8 bei einem Frauen-Lesbenabend aufschlagen um mal ein paar richtig willige Plastikgirls anzumachen, kennenzulernen und abzuschleppen.

 

9) Fliegerjunge

Mit einem kurzärmligen Pilotenhemd (blau mit Schulterklappen!) zu einer very stylishen Tekknoveranstaltung gehen. Keinesfalls zu verwechseln mit Lastwagenfahreranekdotenboy, der eine feine Gesellschaft bei Tisch mit derben Witzen von osteuropäischen Rastplätzen versorgt!

 

10) Communismwoman

Auf die Aussage "Dann geh' doch nach drüben!" zeitnah reagieren und wortlos und alle Brücken hinter sich abbrechend den Flieger nach Nordkorea besteigen.

 

11) Le Professeur Courage

Wahllos - und ohne einen Blick aufs Kleingedruckte - alles unterschreiben, was einem Zeugen Jehovas, Scientologen, Staubsaugervertreter, Zeitschriftendrücker, TelKo-Vertriebler und Mitarbeiter von Finanzdienstleistern vorlegen. Bekennt sich im öffentlichen Raum dazu, heimlich durch null zu teilen.

 

12) Gewohnheitstiermann

Hart und grausam gegen sich sein und Dönerstags den Nachtflieger nach DUS nehmen und damit bewusst auf den Dönerteller 17 und ein Feldschlösschen verzichten. *schaudervorgrauen*

 

13) Gerontodrängelboy

Sich in der Supermarktkasse in die längste Schlange einreihen, nach älteren Herrschaften des Typs "Moment-ich-habs-passend!" Ausschau halten und diese rücksichtslos ("Ich habe nur ein Teil im Wagen!") und mit Anlauf + dem Einkaufswagen ummähen. An der Kasse einen Haufen Kleingeld in der ausgestreckten Hand der Kassiererin zeigen und sagen „Nehmen Sie es sich selber, ich kann nicht mehr so gut sehen!“. Pupsen.

 

14) El Vomito Negro

Vier Kannen schwarzen Kaffee trinken, dazu abwechselnd jeweils eine Lucky Strike ohne Filter und 'ne Rothhändle rauchen, bis die beiden Packungen leer sind und unter Verzicht auf Maaloxan noch 'nen paar schöne Schoppen halbtrockenen Rheinwein draufsetzen. Im übrigen ein fantastischer Name für einen Comicsuperhelden!

 

15) Boring Beerorderguy

In Düsseldorf ein Kölsch - und in Köln ein Alt bestellen. Ab und an ein Mineralwasser ordern und dann ergänzend dem Köbes zurufen, „Jaja, Wasser und Seife können Sie auch gleich mitbringen!“ Dann vor innerer Langeweile ob der Aktion versterben.

 

16) Incredible Übersprungshandlungsmann

In der Katholischen Messe in Oberbayern, während der Eucharistie, überlaut "Nick-nick-nick-nick-nick-nick-nick, Robocop!", "Möööööööönchengladbach - Meister vom Niederrhein!" oder "Guddiguuhrie, guddiehguuhrie, Kampfnasenbär Helau!" rufen und dann schamvoll den Blick wieder ins Gebetbuch senken.

 

17) Auf-die-Aussenwirkung-driss-Boy

Sein bester Superheldenfreund ist „Fliegerjunge“. Er rettet die Welt mit der am Gürtel befestigten Digitalkamera, trägt sein Mobiltelefon lässig um den Hals und hat seine Fernpendelfahrkarte am Revers befestigt. Versucht sich mit dem BILD-Leserreporter-Ausweis Backstagezutritt bei einem Robbie-Williams-Konzert zu verschaffen. Lässt bei neuen Anzügen die Etiketten, die mir heisser Nadel am Ärmel angebracht sind nicht nur dran und trägt sie wie eine Krone, nein, er näht sie fester an. Liesst in der Öffentlichkeit das „ADAC-Magazin“, manchmal auch „Die Bäckerblume“. Der härteste von allen.

 

18) Das-geht-ja-gar-nicht-Dämon

Lebewesen, durch Gülcansupport völlig zerrüttet. Kann mit einem Portfolio von vier Phrasen einen ganzen Abend bestreiten und abendfüllend bei Neueröffnungen von Solarien, Billigbackläden und Provinzcinedoms mit „Das geht ja gar nicht“, „Hallooooooo?!“, „Wie geil / blöd / schlimm / toll ist das denn?“ und „Okeeeeh?“ jemanden aus der Bodybuildingszene mit alberner Kurzhaarfrisur „kennenlernen“. Oder auch mal eine Literaturprofessorschnitte mit knackigem Body aufreißen: Wie geil wär’ das denn?

 

19) Subcommandante Shokoladier IV

Irgendetwas tun. Weil man’s kann. Beste Freundin: Nah-am-Wasser-gebaut-Girl: Fängt an zu weinen, wenn sie die Todifferenz von San Marino bei der EM-Qualifikation sieht.

 

 

Aus den Tiefen der rheinhessischen Seele grüsst Schomberg (die Übermutter der Generation Widerstand)