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Der Pletsch an der Sonne - eine Momentaufnahme.



Das war sicherlich eins der besten Spiele, die ich in diesem Borussia-Park gesehen habe...




Ein' Felix Magath! Es gibt nur ein' Felix Magath! Eieeeeeein' Felix Magaaaaath, nur ein' Felix Magath! (Der Spießrutenauslauf im Borussia-Park).


In unserer kleinen, aber feinen Schwaben-Gemeinschaft gibt es ja einige Freunde des runden Leders. Das Gros sympathisiert mit Gruppierungen wie Bayern, Dortmund (keine Realnamen!) oder Eintracht Frankfurt und ich lüfte hier jetzt mal ein gut gehütetes Geheimnis: Ich bin seit 33 Jahren Modefan!

 

Modefan von Borussia Mönchengladbach. Und letzten Freitag, immer noch beseelt von tiefer Dankbarkeit, bei den großen Jungs mitspielen zu dürfen, war ich am Niederrhein und ärgerte ich mich erst einmal über den imposanten Auswärtsmob von handgezählten 238 Wolfsburgfans. Immerhin der Meister von 2009, schlimm genug, und sie kommen mit weniger als 300 Leuten. Sind wir Niederrheiner Perser?

 

Man geriet schnell 0:1 in Rückstand und ich erwartete, zum ersten Mal in der Ära von Prof. Dr. Lucien Favre, mehr als ein Gegentor zu erhalten - obwohl wir mittlerweile - ganz exzentrisch - mit Torhüter spielen! Aber das konnten wir per Glück und Verstand ausgleichen - das Bedienen des Nebenspielers hat der Westschweizer Geheimrat Dr. Favre dem Bobadilla bestimmt an der Playstation erklärt. Moderne Lügen, heute: Ich habe ohnehin nie an Bobadilla (Nom de Guerre: "Der dicke Asi") gezweifelt. Ich hab's immer gewusst! Man konnte den Vorsprung zum Ende der 1. Halbzeit auf 3:1 ausbauen. In der Halbzeitpause forderte ich mit Nachdruck, Zement anzurühren. Gottseidank kam die Mannschaft meiner Achtzigerjahre-Forderung nicht nach!

 

Die zweite Halbzeit am Freitagabend war das Beste, was ich im Borussia-Park seit dem Umzug gesehen habe! Oder wie Thünnwardt Tünnenson es so überschwenglich formulierte: „Noch nicht mal in Halbzeit zwo kam ein Rehagel-Liebchen [das bezieht sich wohl auf mich, hüstel] auf seine Kosten. Statt das 3:1 mit Beton zu ermauern, haben sie die Drehzahlbegrenzung rausgenommen und sind komplett ausgerastet. Ich fand die Phase eigentlich am spektakulärsten. Wie sie mit Brachialgewalt den vierten Treffer wollten, und dann fällt so ein Traumtor und das Stadiondach hebt ab. Und für einen Moment stand das Camp Nou an der A61 Richtung Venlo. [Hervorhebung HS]“

 

O-Töne, die mir Freude bereiteten:

 

"Ein' Felix Magath! Es gibt nur ein' Felix Magath! Eieeeeeein' Felix Magaaaaath, nur ein' Felix Magath!" (Sprechgesang in Block 10, Reihe 6 nach Spielende)

 

"Und für einen Moment stand das Camp Nou an der A61 Richtung Venlo." (Thünnwardt Tünnenson)

 

"Man, man, man, man, was für ein wunderbarer Treffer. 4:1. (...) Wolfburg, die sehen da hinten aus wie verwirrte Schulkinder, das darfst Du keinem erzählen." (O-Ton anonymer SKY-Reporter)

 

 

Ja, das war schon irritierend, ich fragte mich in Halbzeit 2, ob die Weißen echt mein Team sind: Das war für eine Viertelstunde Fußball live in einer Qualität, die man sonst nur aus dem Fernsehen kennt. Ungewohnt. Ungewöhnlich. Wäre ich ein junger Mensch, so wäre der richtige Ausdruck dafür „spooky“.

 

Hätte der Tormann der VW-Städter nicht noch den ein oder anderen Ball entschärft, wäre das Ding noch deutlicher für uns ausgegangen. Aber man muss bescheiden bleiben. Hach, das war alles sehr nett. Da wir alten Männer nach dem Spielende nicht mehr so gut Treppen steigen können und noch ein wenig auf unseren Plätzen verharrten, wurden wir Augenzeugen, wie die Wolfsburger Lizenzfußballspieler – während die Weißen noch mit der entfesselten Nordkurve feierten - von "Quälix" zum Auslaufen geschickt wurden. Und auch wenn es nicht ganz Kricket war: Wir mussten die auslaufenden Wolfsburger einfach mit "Es gibt nur ein' Felix Magath!"-Rufen bedenken. Es brach spontan aus und vor und wir ernteten große Lacher auf der Osttribüne. Nach dem 6. Sprechcorpschor "Es gibt nur ein' Felix-Magath!" waren sie schon sehr genervt. Sie wurden ohnehin von Runde zu Runde humorloser.

 

Am folgenden Samstag drückte ich dem 1. Fußballclub Köln vehement die Daumen! Wir brauchen unseren Zwillingsverein als Referenzpunkt und zur Bodenhaftung während der schweren Jahre in der Champions League. Sollten wir in der Turnhalle auf Schalke gewinnen, so könnte man a) die Tabellenführung ausbauen und b) im vierten Saisonspiel (!) die gesamte Punktausbeute der letzten Hinrunde (!!) einfahren. Wo bekommt man eigentlich diese Meisterschalen aus Pappe her? Wenn ich die auf der Osttribüne hochhalte, würde ich einen neuerlichen Auftritt im Abspann der Sportschau nicht völlig ausschließen...

 

Das Einzige, was meine ungläubige Freude ein wenig trübt ist der Umstand, dass wir in der Saison 1998/99 und 2006/07 auch schon einmal Tabellenführer waren. Der Ausgang ist bekannt.

 

Es grüßt, immer noch irritiert, von der Tabellensp(r)itze, Euer Schomberg